Erfahren Sie, wie Sie Rückenschmerzen verstehen, vorbeugen und effektiv behandeln können, um ein schmerzfreieres Leben zu führen.
Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Sie können zum einen durch unsere Bandscheiben ausgelöst werden, zum anderen durch Facettengelenke. Aber auch Ursachen im Bauchraum (dem Viszerum) sind nicht selten. Es gibt Bandscheibenvorwölbungen, -vorfälle, Instabilitäten und Arthrosen in Wirbelgelenken und vieles mehr.
Daraus resultieren häufig verspannte Muskeln, welche die häufigste Folge akuter Beschwerden im Nacken- und Rückenbereich sind. Selten sind die Muskeln die Ursache der Schmerzen. Akute Rückenschmerzen betreffen häufig nicht nur den Rückenbereich, sie können auch in Arme oder Beine ausstrahlen.
Der „Hexenschuss“ zu Beispiel gehört zu den akut auftretenden Rückenschmerzen mit sehr starken und häufig bewegungseinschränkenden Schmerzen. Viele Patienten können sich kaum bewegen, beziehungsweise den Oberkörper nur unter starken Schmerzen aufrichten. Eine Spritze ist durchaus sinnvoll zur Schmerzlinderung. Allerdings sollte unbedingt der Ursache auf den Grund gegangen werden und diese auch behoben werden. Denn der Hexenschuss ist wie das Einklemmen eines Fingers in der Türe. Wir versuchen dabei auch den Finger aus der Türe zu bekommen und nicht nur den Schmerz zu betäuben. Sehr häufig kann ein Arzt in der Kürze der Zeit die wirkliche Ursache nicht in einer 4-minütigen Untersuchung herausfinden.
Aus diesem Grund ist es für uns im HandWerk sehr wichtig, dass wir unsere ersten Behandlungseinheiten nutzen, um durch ein Anamnesegespräch sehr viele Informationen zu bekommen, um die richtige Ursache zu erkennen und gezielt Hilfe leisten zu können. Dazu sind 40 Minuten Behandlungsdauer selbstverständlich deutlich besser und effektiver, als das in 20 Minuten Grundversorgung der Krankenkassen möglich ist.
Ist unser Lebensstil schuld oder gibt es andere Gründe?
Es kursieren viele Halbwahrheiten und Mythen rund um das Thema Rückenschmerzen.
Eine wegweisende Studie an über 3110 schmerzfreien Menschen zeigte, dass auch diese diverse Veränderungen an der Wirbelsäule haben. Sogar in der Gruppe der 20 bis 30-Jährigen konnten bei 30% der Probanden Veränderungen festgestellt werden. Und diese hatten keinerlei Probleme (Brinjikji et al. 2015). In einer anderen bahnbrechenden Untersuchung wurde eine 63-jährige Probandin innerhalb von 3 Wochen in 10 verschiedenen Einrichtungen mit Hilfe eines MRTs untersucht. Die Ergebnisse sprechen Bände: Insgesamt wurden 49 verschiedene Veränderungen an der Wirbelsäule entdeckt, davon wurde keine einzige Veränderung in allen 10 Untersuchungen gefunden und nur eine Veränderung wurde in 9 von 10 Untersuchungen festgestellt (Herzog et al. 2017).
Damit soll auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass Radiologen ihr Handwerk nicht verstünden oder dass ein MRT nutzlos wäre! Im Gegenteil: Es gibt Fälle, in denen ein MRT bei der Wahl der richtigen Therapie helfen kann. In den meisten Fällen jedoch ist es unerheblich, welche Struktur nun genau betroffen ist, denn es würde nichts am Vorgehen ändern. Dafür kann ein frühzeitiges MRT sogar negative Konsequenzen haben. So zeigte eine Untersuchung am Health Economics Resource Center in Kalifornien: Wenn ein MRT in den ersten 6 Wochen gemacht wird, obwohl keine Symptome dafür sprechen, werden mehr Operationen durchgeführt, die Betroffenen haben ein höheres Schmerzempfinden und konsumieren mehr Schmerzmittel (Jacobs et al. 2020). Das ist nur ein Grund, warum sich moderne Leitlinien für Ärzte dafür aussprechen, zunächst kein MRT zu machen (siehe z.B. die Leitlinie Kreuzschmerz oder Leitlinie lumbale Radikulopathie).
Medikamente können kurzfristig helfen, sind aber keine langfristige Lösung. Bewegung sollte Dein bester Freund gegen Rückenschmerzen sein! Bewegung kann Wunder wirken! Denn die Studien der letzten Jahre haben einen interessanten Fakt offenbart: Bei Rückenschmerzen funktioniert allgemeine Bewegung genau so gut wie spezifische Übungen für den Rumpf (Wang et al. 2012). Übungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten können Schmerzen lindern. Ich persönlich bin natürlich voreingenommen und empfehle gerne Krafttraining. Einfach unter dem Aspekt der Sarkopenie. Es gibt einige Untersuchungen, die dahingehend überlegene Effekte zeigen (Tjosvoll et al. 2020; Tataryn et al. 2021). Solange sich keine schwerwiegenden Symptome wie Taubheit, Lähmungen oder Inkontinenz zeigen, braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Ob Rückenschmerzen chronisch werden oder nicht, hängt nicht unbedingt von der Schwere der Verletzung ab. Entscheidender sind psychosoziale Faktoren wie Katastrophisieren, Bewegungsängste, Stress usw. (Liebenson 2020).
Höre immer auf deinen Körper und suche bei Bedenken einen Arzt auf. Und denk daran: Vorbeugen ist besser als heilen!
Durch ein maschinengestütztes Krafttraining können Rückenschmerzen sehr gut vorgebeugt werden. Bei Patienten mit (chronischen) Rückenschmerzen wird dadurch die Muskulatur gekräftigt und stabilisiert. Die Schmerzempfindlichkeit nimmt dadurch ab. Das hat eine multizentrische prospektive Studie bei 96 Betroffenen bestätigt (Dt Zeitschr Sportmedizin 2011; 62 (3): 69).
Nun möchte ich mit den Worten des Hippokrates schließen: „Bevor Du jemanden heilst, frag ihn, ob er bereit ist, die Dinge aufzugeben, die ihn krank gemacht haben.“ In anderen Worten: Es reicht leider nicht aus, Tabletten zu nehmen, Spritzen zu bekommen oder operiert zu werden. Das löst meistens nicht die Ursache der Beschwerden, sondern lindert lediglich die Symptome.
Wenn Du dazu bereit bist, sind wir es auch. Wenn Du einmal ausprobieren möchtest, wie ein Gesundheitstraining an elektronisch gesteuerten Geräten in Kombination mit einem Beweglichkeitstraining mit Deinem Körper anstellt, dann sprich uns an. Wir geben Dir die Möglichkeit 8 Wochen lang zu testen: https://praevention.digital/ref/HandWerk/