Schilddrüsenunterfunktion: hört sich harmlos an, führt aber gleich zu mehreren Baustellen im Körper.

Ein kleiner Auszug eines Artikels, den ich entdeckt habe. 

Hier wird vielleicht deutlich, dass 

a) die Funktion des Darmes immens wichtig ist und viele Menschen gar keinen Vorstellung haben, was ein gut funktionierender Darm ist. 

und 

b) die einzelne Gabe von Nährstoffen nicht wirklich zielführend sind. 

Siehe Beispiel Eisen. Fehlt Lysin, wird Eisen nicht verstoffwechselt. Viele Ärzte wissen sowas nicht, weil es nie Inhalt des Studiums war. 

 

Wenn Du Informationen zum Darm haben möchtest, dann melde Dich gerne. 

 

Schilddrüsenunterfunktion hört sich harmlos an, führt aber gleich zu mehreren Baustellen im Körper.

Wer sich fühlt, als lebe er mit angezogener Handbremse, sollte dem auf den Grund gehen. Oft fehlt schlicht ein kleiner Baustein im Stoffwechsel.

*Der Mensch besteht aus 47 Bausteinen.* (https://dr.spitzbart.com/der-mensch-besteht-aus-47-zutaten/)

Die Schilddrüse ist sowas wie die Schaltzentrale im Körper, wenn es um Energiegewinnung und Hormonsteuerung geht.

Oft führen Schilddrüsenprobleme dazu, dass auch die Leber schlappt macht und die Verdauung nicht mehr optimal arbeiten kann.

Die Probleme stapeln sich und es ist schwierig, nicht in eine Abwärtsspirale zu gelangen.

Die Schilddrüsenhormone müssen in eine aktive Form umgewandelt und dann auch noch zu den Zellen transportiert werden.

Damit dieser Prozess funktioniert, braucht es ein gut geöltes System:

Erst wenn diese Schritte perfekt ineinander greifen, kann die Energiegewinnung in den Zellen funktionieren.

Dann sprühen wir vor Energie, sind nicht mehr müde, und haben auch keine kalten Füße mehr.

Wenn der Stoffwechsel wieder hochfährt, und die Trägheit verschwunden ist, kannst du dir sicher vorstellen, was mit deinem Gewicht passiert.

Du wirst es kaum glauben.

Lass mich dir einmal erklären, wie man die Schilddrüse dazu bringt, wieder richtig zu arbeiten,  damit die Energie zurückkehrt.

 

Schritt 1: Schilddrüsenhormone bilden

Sobald das TSH-Hormon das Signal aus der Hirnanhangsdrüse sendet, gehts los.

In den winzigen Zellen deiner Schilddrüse passiert etwas Besonderes.

Dort stellt sie hauptsächlich das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) her.

T4 wird als das inaktive Schilddrüsenhormon bezeichnet und besteht aus der Aminosäure Tyrosin und vier Jodatomen.

Die meisten Ärzte setzen ausschließlich hier an. 

Sie sehen einen erhöhten TSH Wert (und vielleicht einen niedrigen T4-Wert, wenn sie den überhaupt prüfen) und verschreiben einfach L-Thyroxin, also T4. 

Wie fast immer, bekämpfen sie einfach nur die Symptome mithilfe von Medikamenten.

Leider reicht das alleine noch nicht aus.

 

Schritt 2: Aktivierung der Schilddrüsenhormone (T4 –> T3)

Mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) alleine kann dein Körper aber noch nicht viel anfangen.

Es handelt sich im Prinzip erst um eine Vorstufe.

Erst mit der Umwandlung des inaktiven Thyroxin (T4) in das aktive Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3) passieren magische Dinge in deinem Körper!

Wie?

Indem von T4 – durch Enzyme – ein Jodatom abgespalten wird.

Diese Aktivierung findet zum Großteil in der Leber statt und heißt 5′-Deiodinase.

 

Schritt 3: Transport von T3 in die Zellen

Deine Schilddrüsenhormone wurden aktiviert und wollen jetzt die Energie in den Zellen freisetzen.

Doch wie kommen sie an ihre Zielorte?

Das gelingt mit sogenannten Transportproteinen.

Für diesen Transport im Blut und in die Zelle brauchen die Transportproteine die richtigen Nährstoffe.

Sobald deine Schilddrüsenhormone in deinen Zellen eintreffen, kann Energie produziert werden.

 

Warum funktioniert die Umwandlung von T4 auf T3 häufig nicht?

Wir erinnern uns: die T3 Aktivierung findet hauptsächlich in der Leber statt.

Und es gibt einen Indikator, der aufzeigt, ob die T3-Aktivierung (5′-Deiodinase) einwandfrei ablaufen kann:

Der Glutathion-Spiegel.

Die Schilddrüsenexpertin Dr. Dorothea Leinung schreibt in einem ihrer Fachartikel:

„Wenn unsere Schilddrüse Schilddrüsenhormone produziert, erzeugt sie gleichzeitig freie Radikale. Wenn nicht genügend Glutathion vorhanden ist, um diesen oxidativen Stress in Schach zu halten, kann sich der Überschuss auf andere Gewebe auswirken.“

Schon im Jahr 1988 konnte ein Zusammenhang zwischen Glutathion und der T3-Aktivierung (5′-Deiodinase) festgestellt und in Form einer Studie festgehalten werden.

 

Glutathion ist das am häufigsten vorkommende und ein sehr potentes Antioxidans im Körper.

Manchmal wird es daher auch als DAS Hauptantioxidans bezeichnet.

Und aufgepasst:

Es besteht aus drei Aminosäuren: Cystein, Glycin und Glutaminsäure.

Eine andere Studie zeigt, dass die Aminosäure L-Methionin eine Schlüsselrolle in der Leber gegen oxidativen Stress einnimmt.

Methionin ist eine Vorstufe von Cystein, eine der drei Aminosäuren von Glutathion.

 

Die Parallelen zwischen Schilddrüsenproblemen und einem Mangel an Aminosäuren wurden im Zuge meiner Recherche immer offensichtlicher.

 

Die meisten Menschen glauben nämlich, dass sie genug Proteine über ihre normale Ernährung zu sich nehmen und somit alle essentiellen Aminosäuren erhalten.

Tatsächlich ist dies oft nicht der Fall!

 

Vor allem Frauen nehmen zu wenig tierisches Protein zu sich, welches essentiell für die Umwandlung T4 in T3 und den Transport der Schilddrüsenhormone in unsere Zellen ist.

 

#1: Wir haben einen viel höheren Eiweißbedarf

Menschen mit Schilddrüsenproblemen haben einen viel höheren Eiweißbedarf.

Denn die Leber spielt eine entscheidende Rolle bei der Proteinsynthese, dem Proteinabbau, der Entgiftung und dem Aminosäurestoffwechsel.

Eine überlastete Leber (was bei Schilddrüsenunterfunktion häufig der Fall ist) kann zu einer Ansammlung von Toxinen führen und den Verbrauch von Aminosäuren erhöhen, die für die Entgiftung benötigt werden.

Wenn der Bedarf sehr hoch ist, dann gerät man auch viel schneller in einen Mangel.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einem gesunden Erwachsenen die Aufnahme von mindestens 0,8g Protein pro Kilogramm Körpergewicht.

Bei Hashimoto-Patienten (die alle an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden) wird hingegen mindestens 1,5g Protein pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen.

Bei einer Frau mit 70kg Körpergewicht sind das über 100g Protein pro Tag.

Wann hast du zum letzten Mal 100g Protein an einem Tag zu dir genommen?

 

Grund #2: Gestörte Verdauung

Wenn es dir wie mir geht und du auch Probleme mit der Verdauung hast, stehen die Chancen leider sehr hoch, dass du viele Nährstoffe gar nicht vollständig aufnehmen kannst.

Das bedeutet, selbst wenn du fleißig Protein zu dir nimmst (in Form von Fleisch, Shakes, Eier oder Milchprodukte), kann es sein, dass du dann trotzdem noch unter einem Aminosäuremangel leidest.

Die Schilddrüsen-Expertin Dr. Dorothea Leinung schreibt dazu:

„Viele Menschen mit Hashimoto-Syndrom können – selbst wenn sie ausreichende Mengen an Eiweiß zu sich nehmen – Eiweiß nicht gut verdauen, und ihr Körper kann diese Nährstoffe nicht effizient aufnehmen.“

Das liegt daran, dass die Eiweißversorgung (die sogenannte Proteolyse) nicht richtig funktioniert.

Bei der Proteolyse wird Eiweiß verdaut und die Aminosäuren, die im Eiweiß stecken, vom Körper absorbiert.

Klappt die Proteolyse nicht, kommen am Ende nicht genug Aminosäuren im Körper an.

Auch bei einem Leaky-Gut, bei der Genvariation MTHFR, einem Magensäuremangel oder einer schlechten Leber werden die Proteine, die man dann fleißig zu sich nimmt, nicht richtig aufgenommen.

 

... Aminosäuren und die Schilddrüse

Ab dem Zeitpunkt habe ich verstanden: Ich brauche essentielle Aminosäuren. 

Ich muss meinen Körper wieder so hinkriegen, dass er mein T4 wieder in T3 umwandeln und im Optimalfall irgendwann sogar wieder von alleine (ohne Medikamente) ausreichend T4 produzieren kann.

Die Frage war nur, für welche Möglichkeit ich mich entscheide:

  • Option 1: ich esse mehr Fleisch und prüfe welche Lebensmittel die höchste Bioverfügbarkeit haben, 
  • Option 2: ich nehme direkt die essentiellen Aminosäuren zu mir.

... 

 

Welche Aminosäuren sind bei Schilddrüsenunterfunktion besonders wichtig?

Zuerst muss man ein paar Grundbegriffe verstehen:

  • Proteine bestehen aus Aminosäuren, die in verschiedenen Strukturen angeordnet sind. Es gibt sogenannte essentielle und nicht-essentielle Aminosäuren.
  • Essentielle Aminosäuren kann der Körper nicht selbst produzieren. Sie müssen also von außen zugeführt werden. 
  • Nicht-essentielle Aminosäuren kann der Körper selbst herstellen. Allerdings nur, wenn man genügend essentielle Aminosäuren hat. 

 

Die wichtigsten essentiellen Aminosäuren bei einer Unterfunktion der Schilddrüse

Die folgenden Aminosäuren können nicht vom Körper selber hergestellt werden und sind bei Schilddrüsenunterfunktion besonders wichtig:

L-Methionin für die Umwandlung von T4 zu T3

Wie schon vorhin erwähnt, haben Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion häufig eine gestörte Entgiftungsfähigkeit. 

Methionin dient als Ausgangspunkt für die Synthese von Glutathion in der Leber.

Nur mit ausreichend Glutathion findet die T4 in die T3 Aktivierung in der Leber statt.

Methionin ist zudem für die Aufnahme von Zink und Selen wichtig.

Leidet man nun unter einem Mangel an Methionin, beeinflusst das die Aufnahme von Zink und Selen – beides sehr wichtige Spurenelemente für die Schilddrüsengesundheit.

Das bedeutet, selbst wenn man reichlich Zink und Selen zu sich nimmt, ist nicht garantiert, dass der Körper es auch verwerten kann.

L-Phenylalanin zur Bildung von Tyrosin und später T4

Phenylalanin ist der Ausgangsstoff für das noch wichtigere Tyrosin, welches Basisbestandteil der Schilddrüsenhormone ist.

Versorgt man den Körper mit Phenylalanin, dann kann dieser in weiterer Folge Tyrosin produzieren. Tyrosin wiederum wird dann in Kombination mit Jod zum Schilddrüsenhormon T4 weiterverarbeitet.

L-Lysin gegen Müdigkeit

Lysin spielt eine große Rolle in den Immunzellen, weswegen ein Mangel den Menschen anfälliger für Viren macht. Ein Grund warum Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion häufiger krank sind. 

Darüber hinaus benötigt Eisen für seine Aufnahme Lysin. Dies erklärt unter anderem chronische Müdigkeit und Erschöpfung von Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion.

Beseitigt man den Mangel an Lysin, wird Eisen besser aufgenommen und man fühlt sich aktiver.

 

Die wichtigsten nicht-essentiellen Aminosäuren

Wenn man erst mal alle essentiellen Aminosäuren abgedeckt hat, kann der Körper auch die nicht-essentiellen Aminosäuren wieder selber produzieren. Denn auch die sind wichtig:

Tyrosin für die Produktion von T4

Tyrosin ist ein Vorläufer für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, nämlich Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3). 

Ohne ausreichende Mengen an L-Tyrosin können die Schilddrüsenhormone nicht in ausreichender Menge produziert werden, was zu einer gestörten Stoffwechselleistung und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Um nicht lebenslänglich von der Einnahme von L-Thyroxin (T4) abhängig zu sein, muss sichergestellt werden, dass der Körper immer genügend Tyrosin zur Verfügung hat.

Glutamin, Cystein und Glycin

Diese drei Aminosäuren bilden zusammen das für die Leber so wichtige Antioxidans namens Glutathion. 

Glutathion ist – wie oben erklärt – für die Umwandlung von T4 zu T3 besonders wichtig.

Es hat aber auch noch zahlreiche andere, positive Auswirkungen auf die Lebergesundheit.